St. Andrews Links – Home of Golf

Ob alle Golferherzen höher schlagen, kann ich nicht bestätigen, viele sind es auf jeden Fall, am Old Course in St. Andrews abzuschlagen. Aus der ganzen Welt pilgern Golfer jährlich zum Golf Mekka in Schottland und ich gebe zu, die Faszination, die von diesem Ort ausgeht, ist unglaublich. Mein Aufenthalt in diesem netten, schottischen Städtchen dauerte sechs Tage (von 10. Bis 16. Juni 2023), in denen ich die Golfplätze Craighead, Eden Course, New Course und zweimal (!) den Old Course spielen konnte. Es waren einzigartige Erfahrungen. Es war auch eine großartige Möglichkeit anlässlich des jährlich stattfindenden Rotary Golf Tournaments teilzunehmen.

Craighead Links ist Teil der Crail Golfing Society, 1786 gegründet, und der sieben älteste Golfclub der Welt. Er charakterisiert sehr gut einen typischen schottischen Links Course, hat wenig Bäume, es herrscht dafür aber vorwiegend Wind. Die sieben Links von St. Andrews sind von unendlicher Vielfalt und zählen zu den weltweit bekanntesten Golf Landschaften. 1897 wurde der Jubilee Golf Course eröffnet, der Eden Course folgte 1914 und wurde 1980 redesignt. Der New Course stammt aus dem Jahre 1895 von Old Tom Morris und ist genauso challenging  wie sein berühmter Nachbar, der Old Course. Er zeichnet sich durch Fairways und große Greens, die für jeweils zwei Löcher gelten, aus. Sehr herausfordernd sind Loch 9 und 17, jeweils Par 3, um mit über 200 Yards aufs Grün zu kommen.

Home of Golf

Nach meinem sechstägigen Aufenthalt in St Andrews behaupte ich, dass sich niemand dem Spirit des Ortes, an dem das Golfspiel seinen Anfang (ca. 1400) nahm, entziehen kann und es ist verständlich, warum tausende Golfer:innen jährlich in diese geschichtsträchtigen Golf-Heimatstätte pilgern. Der Old Course ist schwierig zu spielen, wenn man nicht von den üblichen Gepflogenheiten abweicht. Von den Abschlägen ist manchmal kein Fairway zu sehen und es ist nicht immer ratsam den Driver zu wählen, könnte doch zwischen Abschlag und geplanter Landung des Balles einer der vielen Topfbunker lauern. Denn davon gibt es wahrlich genügend. Aufregend und auch emotional berührend startet man auf Loch 1 mit meist Zuschauern im Hintergrund. Nach einem breiten Fairway und Sicht bis zum Grün ist es ein absolutes Täuschungsmanöver des Platzes, denn ab Loch 2 sieht man mitunter nur Ginster-Büsche und Topfbunker und wenig Fairway. Ich wurde an meinen beiden Spieltagen von einem Caddie begleitet, der mich mit wertvollen Tipps versorgte und ich insgesamt nur 4 Mal in einem Bunker landete. Erfreulicherweise ließ ich den Hell Bunker auf Loch 14 mit seinen 22 Metern Breite und 2 Meter Tiefe aus. Ab Loch 15 wird man entspannter, auf der rechten Seite des Golfplatzes erhebt sich das Hotel Old Course, wo ständig Bälle in deren Gartenanlage landen. Auf Loch 17 bewältigt man flott ein langes, breites Fairway und muss seinen Schlag aufs Grün sehr exakt platzieren, ansonsten der Ball eine nur wenige Meter entfernte Mauer anvisieren könnte. Beide Male gelang es mir ganz prima das Grün einwandfrei zu treffen und mit Bogey zu enden. Loch 18 geht parallel zu Loch 1, ein unglaublich breites Fairway tut sich vor einem auf, dazu auf der rechten Seite die Häuserzeile mit Golfshops, dem New Golf Club und dem legendären Hotel Rusacks. Und davor das bekannteste Fotomotiv von St. Andrews: die Swilcan Brücke. Für Spieler und Besucher ist es obligat sich auf dem 18. Loch auf der legendären Brücke fotografieren zu lassen. Der letzte Abschlag ist erfolgreich getan, die Spannung fällt leicht ab, die Foto Sessions sind getätigt und man spielt locker und freudig den leichten Hügel zum letzten Grün, welches noch trickreich von einer tiefen Mulde verteidigt wird, hinauf. Es war einfach großartig. Einen großen Dank den Organisatoren des Tournaments sowie Kompliment dem Old Course Management-Team.

Das Städtchen

St. Andrews bzw. die wenige Umgebung ist auch ohne Golfaktivitäten eine Reise wert. Die Bauten sind teilweise viktorianisch. Die Universität, an der auch Prinz William und Prinzessin Catherine studierten, wurde 1413 gegründet und beherbergt Studierende aus der ganzen Welt. Auf einer Landzunge stehen die Überreste einer Burg, Zeugnis früherer kirchlicher Bedeutung ist St. Andrews Cathedral. Restaurants für geringere Budgets und Top-Lokalitäten wie The Seafood Restorante oder Forgan´s runden den Aufenthalt ab.

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