Interessantes Dresden

Kaum aus Malaysia zurückgekehrt, ging es ans Umpacken des Koffers für eine Kurzreise nach Dresden (von 18. bis 22. Mai 2023). Abwechslungsreich diesmal mit dem Zug in Begleitung einiger Freundinnen, mit Unterbrechung in Brünn und vorbei an einem für mich lieblichen Landstrich der Sächsischen Schweiz. Dresden zeigte sich während unseres Aufenthaltes mit Sonnenschein, aber nicht gerade menschenleer. Die touristischen Attraktionen waren ziemlich überlaufen, in den Hauptrouten der Altstadt tummelten sich die Menschen.

Aber obwohl wir von den vier Tagen fast zwei Tage im Zug verbrachten, konnten wir aufgrund des perfekt organisierten Programms einen sehr guten Eindruck von der Kulturstadt und ihren Sehenswürdigkeiten gewinnen. Dresdens Altstadt wurde Großteils rekonstruiert und ist durch mehrere Epochen geprägt. Die Besichtigung des barocken Zwingers (mit Baustelle), Semperoper, Theaterplatz, Residenzschloss mit katholischer Hofkirche, Taschenbergpalais der sächsischen Mätressen, Fries des Fürstenzuges sowie Frauenkirche wurden von einem mit sächsischem Humor ausgestatteten Guide ausführlich dargebracht. Sehr spannend und überraschend war der Besuch der Schatzkammer im Residenzschloss (das Neue Grüne Gewölbe) und die Präsentation der Kunstwerke von Hofgoldschmied Dinglinger aus Gold, Edelsteinen und Elfenbein. Fast unglaublich, welche Werte sich in diesen Räumen befinden.

Vielfältige Entdeckungsreise

Aber auch die Neustadt hat ihren Charme mit kleinen, versteckten Hinterhöfen und vor allem mit der Molkerei Gebrüder Pfund, dem angeblich schönsten, mit farbenprächtigen Fliesen ausgestatteten Milchladen der Welt. Entlang der Elbe spaziert es sich sehr angenehm zurück in die Altstadt, nach einem Einkehrschwung im Café-Restaurant Rosengarten und dem gefälligen Ausblick auf die Häuserzeile der Altstadt.

Ein Ausflug nach Pillnitz

Ein Highlight für mich ist je nach Möglichkeit immer eine Bootsfahrt. Da Dresden an der Elbe liegt, bietet sich hier ein Ausflug zum Schloss Pillnitz an. Bei strahlendem Wetter führte uns das Schiff, die Gräfin Cosel, vorbei an mehreren Elbschlössern, Villen und grünen Wiesen, bis zum Verbannungsort der Gräfin, einem weitverzweigten Anwesen mit mehreren Gebäuden und großem, botanischen Garten.

Kulinarik

Auch die kulinarische Seite lässt keine Wünsche offen. Die Speisen wie die Aussicht im Restaurant Kobers Chiaveri auf der Dachterrasse des Sächsischen Landtages waren vorzüglich. Der Besuch des Kuppelrestaurants Yenidze, einer ehemaligen Zigarettenfabrik mit dem Schornstein wie ein Minarett, ist eine ausgefallene Location. Unbedingt einzuplanen ist nach der Besichtigung vom Schloss Pillnitz die Fähre über die Elbe mit der Einkehr im urigen Fährhaus Kleinzschachwitz (Currywurst und Bratwurst sind ein Gedicht). Eine prächtige Aussicht mit coolen Getränken konnten wir von der Dachterrasse des Restaurants Felix mit Blick auf den Zwinger genießen.

Ein Abend in der Semperoper

Das geschichtsträchtige Opernhaus vom Architekten Gottfried Semper gehört zum Pflichtprogramm eines Besuches. Nach mehreren Wiederaufbauten nach einer Brandkatastrophe 1869 oder durch Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg erfolgte 1977 die Grundsteinlegung für das heutige Bauwerk mit eindrucksvollen Elementen in den Innenräumen. Wir hatten die Möglichkeit „La Bohemé“, eine Oper in vier Bildern von Giacomo Puccini, zu erleben. Die Hauptprotagonisten Mimi und Rudolfo performten ganz beachtlich, etwas befremdlich war die karge Bühnenausstattung. Der schöne Abend wurde abgerundet mit einem Sektempfang im abgesperrten Barbereich der Oper und einem Schlummertrunk unserer Hotel-Bar des Motel One am Zwinger.

Resümee: lebendige Stadt, interessante Bauwerke und Museen, g´schmackige Pulsnitzer Pfefferkuchen, liebliche Aussenbezirke

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