Pistenkilometer Dolomiten

Eine herrliche Skiwoche in den Dolomiten beflügelt mich wieder öfter Skizufahren. Nach mehreren Urlauben in Obertauern und Bad Kleinkirchheim schloss ich mich im März zum Skifahren in Südtirol erstmals dem Alpenverein an. Unser Hotel Serena in Alta Badia bot einen tollen Blick auf die umliegenden Berge und dem gegenüberliegenden Ort. Mehrmals starteten wir unsere täglich zu absolvierenden Pistenkilometer von Corvara aus. Ein unglaublich weitläufiges Gebiet ermöglichte uns innerhalb einer Woche nicht nur selektive Abfahrten zu bewältigen, sondern auch Felsmonumente wie Sella-Stock, Sassongher mit seinem markanten Felsgipfel oder Piz Boè zu sehen. Die Pistenverhältnisse waren extrem unterschiedlich. Selten gab es einen harten Untergrund, vielmehr war der Schnee weich und drehfreudig, manchmal aufgefirnt und ab dem frühen Nachmittag, typisch für den März, war Harsch und verspurt.

Es waren insgesamt schöne Skitage, abwechslungsreich die beiden Sella Ronda Touren rund um das berühmte Gebirgsmassiv. Insgesamt 26 sehr schöne, interessante Pisten rund um das Sellamassiv, die Arabba, Gröden, das Gadertal und das Fassatal verbinden. Ein besonders schönen Skitag, begleitet von viel Sonne, war der Ausflug zum Falzàrego Pass mit weitläufigen Pisten, den Fünf Zinnen (eigentlich nur mehr vier) und die Tour auf den Lagazuoi. Der 2.105 Meter hohe Gebirgspass, seit 1909 als letzte Verbindung der Großen Dolomitenstraße zwischen Cortina d´Ampezzo und Bozen fertiggestellt, war im ersten Weltkrieg mehrjährige Kampfstätte zwischen Österreichern und Italienern. Rasch ging die Fahrt mit der Seilbahn auf den Kleinen 2.748 Meter hohen, im ersten Weltkrieg heiß umkämpften, Lagazuoi. Die Aussicht war überwältigend und ganz großartig war die Abfahrt inmitten der traumhaften Naturkulisse und dem Einkehrschwung bei der berühmten Scotoni-Hütte mit einladendem Ambiente.

Generell waren die Einkehrschwünge sehr erfreulich und die Hütten durchwegs sympathisch. Meine Favourites waren die Gaststätten oder Hütten Scotoni, Lupo Bianco, Baita Pradel, Cherz, Edelweiss und vor allem Jimmi am Grödner Joch mit dem besonderen Ausblick auf Sellastock, Langkofel und Cirspitzen.

Nach einer Woche Skifahren und gesamt 160 Kilometer und 99 benützten Liften wurde ich zur begeisterten Südtirol-Urlauberin und konnte nicht nur die Orte Arabba, Canazei, Corvara, Colfosco, St. Kassian, San Villa und Wolkenstein in einer Urlaubswoche sehen, sondern auch berühmt berüchtigte Pisten wie die Gran Risa (Stichwort Weltcaup-Riesenslalom), Sourasas (die schwarze Perle) oder die Saslong. Selbstverständlich musste bei beiden Abfahrten die schwarze Variante gewählt werden, was aufgrund der Schneeverhältnisse nicht so schwierig war wie befürchtet. Denn welch enormen Schwierigkeitsgrad speziell die Saslong hat, ist jeden Winter bei der TV-Übertragung der Herrenabfahrt von Gröden zu erkennen (Stichwort Kamelbuckel). Schön wars. Superski Dolomiti. Perfettamente!

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