Golfen am Peloponnes

Springtime: Mildes Klima & erste Sonnenstrahlen. Mit einer kurzen Flugzeit ist man für einen Golfurlaub im Frühling vor allem mit Spanien und Portugal gut beraten, die Insel Zypern ist seit einigen Jahren ebenfalls interessant geworden und die Türkei ist nach wie vor preislich in Bezug auf die Golfplätze durchaus empfehlenswert. Mich zog es dieses Jahr zum zweiten Mal nach Griechenland an den Peloponnes.

Der Anflug nach Kalamata fand entlang der Küste Kroatiens und über Albanien statt. Zu sehen gab es faszinierende braune Hügelketten, ehe die grüne Provinz Messenien mit ihren Bergen, Tälern und Schluchten auftauchte. Dieses Gebiet im Südwesten des Peloponnes beherbergt eine Vielzahl an Pflanzen, weshalb Teile des Gebietes unter Naturschutz stehen.

Region auf dem Weg zum Golfparadies

Dank des Direktflugs nach Kalamata brauchte es nur noch einen kurzen Transfer ins Hotel – The Westin Resort Costa Navarino. Das 5-Sterne-Hotel direkt am Strand besitzt ein weitläufiges und durchwegs gepflegtes Gelände mit großartiger Ausstattung. Dazu zählen mehrere Pools und Spa-Bereiche, ein Fitnesscenter, Tennisplätze, eine Golfakademie und zwei Golfplätze. Die Zimmer sind großzügig und geräumig, sie gleichen eigentlich schon eher Appartements. Manche besitzen sogar einen eigenen kleinen Pool mit Fernblick aufs Meer. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass es zahlreiche Urlauber in den südlichen Peloponnes zieht. Die mediterrane Gegend mit seinem angenehmen Klima über das ganze Jahr hinweg bietet also noch viel Potenzial und zu Recht sind mittlerweile zwei weiteren Golfplätze im Bau. Beide Plätze werden vom spanischen Ryders Cup und Masters Champion José Maria Olazabal designt und sollen bis zum Jahr 2021 fertiggestellt werden. Der Wermutstropfen an der Sache sind der derzeitige Baulärm, die braunen Staubwüsten und etliche Baufahrzeuge.

Abschlag mit traumhafter Kulisse

Es gibt bisher nur zwei Golfplätze in dieser Region: The Dunes Course und The Bay Course. Die Plätze sind von zwei bekannten Golflegenden entworfen worden und befinden sich in einem ausgezeichneten Zustand. Besonders schön ist die Lage der Plätze, denn von etlichen Abschlägen und Greens aus wie auch von der Range am The Dunes bietet sich den Spielern ein fantastischer Blick auf das Ionische Meer.

Sportliche Stunden auf den Fairways und Greens: The Dunes Course ist ein 18-Loch Kurs, der aus der Zusammenarbeit des ehemaligen zweifachen US Masters Champion und Ryder Cup Captain Bernhard Langer mit European Golf Design entstand. Der Meisterschaftskurs, der seit Mai 2010 eröffnet ist, liegt nahe der Küste und ist in Richtung Inland von Olivenhainen und Zitruspflanzen umgeben. Der Name des Golfkurses ist Programm: Hohe Dünen finden sich zuhauf, aber auch breite Fairways und etliche Bunker. Einige davon sind besonders tief gelegen. Sehr angenehm ist nicht nur die Aussicht, sondern auch die Verköstigung im Club House, in dem das Restaurant Flame angesiedelt ist.

Inmitten von Oliven- und Zitrushainen

Neben Orangenplantagen und Weinanbau gibt es in der Gegend vor allem Olivenhaine in rauen Mengen. Die bekannten Kalamata-Oliven und das native Olivenöl werden auch nach Österreich exportiert. Interessierte können im Zuge eines Ausflugs sogar das traditionelle Handwerk der Olivenernte kennenlernen und bei einer Olivenölverkostung teilnehmen.

Im Oktober 2011 folgte die Eröffnung des The Bay Course. Der 18-Loch Kurs stammt vom Architekten Robert Trent Jones II und zeichnet sich durch einen unglaublichen Ausblick auf das Meer und die historische Bucht von Navarino aus. Letztere war Schauplatz zweier großer Seeschlachten, die jüngere davon im Jahr 1827 ebnete den Weg für ein unabhängiges Griechenland und die Befreiung aus dem Osmanischen Reich. Auch auf die Bergkulisse des Peloponnes hat man trotz bewölkten Himmels einen guten Blick. Insgesamt ist der Par-70 Platz etwas kürzer als der Dünenkurs, eine Abwechslung bieten jedoch die drei angelegten Landschaftsszenerien Seaside, Canyon und Grove. Der Platz selbst kann nur mit Cart absolviert werden.

Gelebte Regionalität und Landwirtschaft

Die Umgebung in der Provinz Messenien ist typisch mediterran und typisch griechisch. Bei einem Bummel durch Pylos findet man Häuser im traditionellen Baustil und auch nette Lokalitäten. Bäuerliche Landwirtschaft und regionale Produkte stehen in der Region hoch im Kurs. Entsprechend köstlich sind die Weine und die Fischgerichte.

Fazit: Eine Woche Golf in Messenien ist nicht nur Spiel, Sport und Spaß. Das Training auf zwei Golfplätzen, die von Golflegenden konzipiert wurden und mit schnellen Greens und tiefen Bunkern ausgestattet sind, gleicht manchmal einem Golf Bootcamp. Es bieten sich in jedem Fall viele Möglichkeiten zum Üben und das griechische Flair macht die Trainingswoche letztlich doch auch zum Urlaub.

(Visited 167 times, 1 visits today)