Antarktis – eine Urlaubsreise der besonderen Art – Februar 2020 – Teil 3

Die Antarktis umfasst 21,2 Millionen Quadratkilometer und erstreckt sich als geografisch-astronomische Polarkreiszone von 66,6° südlicher Breite polwärts. Der Bereich bis zur 50° südlicher Breite ist 52 Millionen Quadratkilometer groß, wovon sich aber der Großteil im Meer befindet.

Einer der wenigen Landteile über dem 66. Breitengrad ist die Antarktische Halbinsel, die wir bei meiner Reise mehrmals betreten konnten. Der antarktische Kontinent selbst ist umgeben von einer enormen Packeiszone. Auf dem Packeis brüten zwei Pinguin-Arten: Kaiserpinguine und Adeliepinguine. Die putzigen Pinguine zu beobachten, war stets ein Vergnügen. Aufregend war es, einen Wal oder sogar eine Gruppe von Walen zu erblicken.

Wale, Pinguine, Robben

Die ersten Tage und besonders die ersten Ausflüge auf festem Boden waren schon aufregend. Es folgten Petermann Island und Jougla Point. Wie unterschiedlich sich diese beiden Destinationen präsentierten. Früh am Morgen glitt die Hanseatic inspiration durch den Lemaire Kanal (13 km lang, an der engsten Stelle 520 m breit), einer Meerenge zwischen dem antarktischen Festland und dem vorgelagerten Booth Island und eine der schönsten Passagen an der Antarktischen Halbinsel. Dichter Nebel nahm uns die Sicht auf steile Berghänge, die wir erfreulicherweise am Rückweg erspähen konnten.

Auf Petermann Island, 10 km südlich des Lemaire Kanals, war ein längerer Spaziergang bei prachtvollem Sonnenschein über ein riesiges Schneefeld mit traumhaftem Ausblick auf eine Bucht mit Eisbergen möglich. Mehrere Robben sonnten sich auf einem Eisvorsprung. Eine Kolonie von Eselspinguinen nahm kaum von uns Notiz. Einzelne Pinguine machten genauso wie wir einen Ausflug und streunten herum. Auf Petermann Island waren wir bei 65°07S und 64°08W am südlichsten Punkt unserer Antarktis Reise angekommen.

Bei trübem Wetter präsentierte sich nach 29 nautischen Meilen die ehemalige Walfänger Bucht Jougla Point, wo sich viele Eselspinguine auf steinigem, teilweise Flora-reichem Untergrund angesiedelt hatte. Ein gut erhaltenes Walskelett resultiert noch aus der Zeit der Walfänger.

Nach 35 nautischen Meilen erreichten wir an der Einfahrt zum Errera Kanal Orne Harbour (eine Bucht an der Danco Küste des Grahamlands). Spannend war es, vom Schiff aus zu beobachten, wo die Zodiacs anlegen würden. Diesmal gab es keinen breiten Strand. Der Ausstieg war nur auf Felsen möglich und nach wenigen Metern ging es steil bergauf. Der Aufstieg verlief aufgrund des vereisten Geländes etwas kürzer als geplant, der Ausblick auf die Bucht und der Anblick zweier Pelzrobben versüßten den Ausflug.

Faszination Eis

Nach 59 nautischen Seemeilen kamen wir in Cierva Cove an, was für mich das Highlight schlechthin wurde. Geplant war eine eineinhalbstündige Rundfahrt mit den Zodiacs im Eis. Vorbei am imposanten Gletscher brauste unser Zodiac-Fahrer mit uns in eine Gegend aus Eisbergen in tiefen Blau- und Türkistönen. Auf etlichen Eisschollen hatten es sich Seeleoparden gemütlich gemacht. Mit dem Zodiac kamen wir ganz nahe an die Tiere heran. Es war spannend zu sehen, wie unterschiedlich Kopf- und Körperbau bei den Robbenarten ausfallen.

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