Antarktis – eine Urlaubsreise der besonderen Art – Februar 2020 – Teil 2

Meine Reise in die Antarktis begann in Argentinien, in Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt. Erwartungsvoll wurde das Schiff betreten, die erste Besichtigungsrunde getätigt und die vorgeschriebene Seenotrettungsübung absolviert. Bei der Fahrt durch den Beagle Kanal wurde das Schiff von einigen Delfinen begleitet.

Ruhig nahm die Hanseatic inspiration ihren Weg in Richtung Drake Passage auf, wo uns vor Mitternacht ein starker Wellengang mit Windstärke 9 – auf einer Beaufortskala von 12 – erreichte. Für die nächsten zwei Tage wurde es ziemlich wackelig.

Eine Ertüchtigung im Fitness Center aufgrund des Wellenganges war nicht ganz passend, viel spannender war als Vorbereitung für die 5Sterne Expedition und um die Zeit der Überfahrt in der Drake Passage zu überbrücken, den vielen Vorträgen zu lauschen. Den Experten gebührt ein besonderes Lob. Es waren durchwegs Vorträge von arrivierten Wissenschaftern und einem Polarforscher, die uns detailreich und amüsant von der Entstehung der Gletscher, der Gesteinsformationen sowie der reichhaltigen Tier- und Pflanzenwelt informierten. Ein IAATO Briefing mit Verhaltensregeln, wie man sich bei den Anlandungen verhalten muss, war verpflichtend und lehrreich. In die Antarktis dürfen keine fremden Samen eingeschleppt und nach jedem Landgang müssen die Gummistiefel gereinigt werden.

Der tägliche Schiffs-Rundgang wurden erfreut unterbrochen, als der erste Eisberg in Sicht kam. Es war wirklich sehr aufregend diesen riesigen Block zu erspähen. Wir kamen an weiteren Eisbergen vorbei und bald waren auch die einige Insel zu sehen. Faszination pur.

Mittlerweile passierten wir den 60. Breitengrad Süd. Kapitän Ulf Wolter informierte kontinuierlich von der Brücke über unseren Standort und der Stärke des Windes. Die Walexpertin Sylvia Stevens machte uns auf den ersten Buckelwal aufmerksam, der zu unserer aller größten Freude einen ordentlichen Satz aus dem Wasser machte.

Erste Anlandung Neko Harbour

Mit 13,5 Knoten waren wir ungehindert und erwartungsvoll weiter in südlicher Richtung auf Kurs 64°48 S und 62°42 W. Die Erwartung stieg, da wir erstmals antarktisches Festland betreten sollten. Am frühen Morgen war es leicht nebelig, der Luftdruck war mittlerweile stabil. Wind und Wetter meinten es gut mit uns. Die Sonne kam durch und mit den Zodiacs ging es schon sehr früh am Morgen an einen kieseligen Strand, wo eine Gruppe Eselspinguine und zwei sehr große Weddell-Robben auf uns warteten. Wir bestiegen eine Anhöhe aus Eis und Schnee und hatten einen großartigen Blick auf die Bucht. Die Pinguine befanden sich in der Endphase der Brutzeit und waren an uns Besucher nicht interessiert. Sie liefen nicht weg und da stets einen Mindestabstand von fünf Meter einzuhalten ist, nahmen einzelne Pinguine unbehindert ihren Weg durch die Gruppe. Der erste Ausflug in die Natur der antarktischen Halbinsel war bewegend, noch am selben Tag absolvierten wir nach nur 14 Seemeilen als nächste Bucht Paradise Bay.

Paradise Bay

Hier erkundeten wir bei einer Zodiac-Tour die Bucht, die einst von Walfängern entdeckt wurde. Bei diesem Ausflug in die Eis- und Gletscherwelt wurden wir reichlich durch Seeleoparden, die es sich einzeln auf einer Eisscholle gemütlich gemacht haben, belohnt.

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